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Was ist der Leitzins?

Was ist der Leitzins?

Hierbei handelt es sich um denjenigen Zinssatz, den Zentralbanken Was ist der Leitzinseinseitig und willkürlich festlegen und zu dem sie mit den Banken des jeweiligen Wirtschafts- und Währungsraumes Geschäfte tätigen. Bei der Frage, was ist der Leitzins, dreht es sich einerseits um dessen Höhe und deren technische Festlegung (es gibt nicht nur einen Leitzins) und andererseits um seine Funktion. Zentralbanken verleihen Geld an Regional- und Landesbanken, umgekehrt parken diese Banken verzinst ihre Gelder in unterschiedlichen Zeiträumen - von ultrakurz bis lang - bei der Zentralbank. Bei all diesen Transaktionen ist die Fragestellung: Was ist der Leitzins? - maßgebend, denn von ihm leiten sich alle anderen Zinsen ab. Der Interbankenhandel und damit auch der Geldmarkt sind unmittelbar von der Frage: Was ist der Leitzins? betroffen.

Was ist der Leitzins? - Leitzinsmechanismen

Es gibt unterschiedliche Leitzinsen, der in den Medien publizierte EZB-Leitzins ist nur einer von drei im europäischen Bankgeschehen verwendeten Leitzinsen. Es handelt sich hierbei um den MRO (main refinancing operations = Hauptrefinanzierungssatz), der derzeit (November 2013) auf 0,25% festgesetzt wurde. Der Einlagesatz (die Verzinsung der Gelder von Banken bei der EZB) beträgt aktuell 0,00%, der Spitzenrefinanzierungssatz 0,75%. Was ist der Leitzins, der für die Wirtschaft maßgebend ist? Das ist natürlich der publizierte MRO, denn zu diesem vergibt die EZB mittelfristig Gelder an andere Banken und damit an die Wirtschaft. Allein das Volumen dieser Gelder ist so hoch, dass hieraus signifikante Folgen für das Wirtschafts- und Bankengeschehen abzuleiten sind. Dennoch halten sich beileibe nicht alle Staaten und Banken an die Vorgaben der EZB, wie im Frühjahr bis Sommer 2013 in Spanien ersichtlich wurde: Inmitten der dortigen Finanzkrise gaben die einheimischen Banken keinesfalls das damals schon billige Geld der EZB (bis Herbst 2013 zum Leitzinssatz von 0,50%) an ihre einheimische Wirtschaft weiter. Sie fragten nicht: Was ist der Leitzins? -, sondern liehen sich ultrabilliges Geld bei der Europäischen Zentralbank, um es teuer weiterzuverleihen und damit einen satten Zinsgewinn zu generieren. Die Leitzinsraten übrigens orientieren sich in jedem staatlichen oder supranationalen Währungssystem an unterschiedlichen Kenngrößen, die Briten verwenden die base rate oder „Minimum Lending Rate“ sowie der Repo-Rate der BoE (Bank of England), die US-amerikanische FED verwendet eine Prime rate sowie die nominale Federal Funds Rate. Solche Grundlagen entwickeln sich traditionell über Jahrhunderte und werden dann beibehalten, Einschnitte in der Berechnungsgrundlage gibt es höchstens bei gravierenden Veränderungen wie bei der Einführung des Europäischen Währungssystems. Dann muss die Frage: Was ist der Leitzins? neu beantwortet werden.

Was ist der Leitzins beziehungsweise wie entstand er?

Leitzinsen entwickeln sich als wirtschaftspolitische Steuerungsinstrumente. Ein Beispiel: Was ist der Leitzins, der in Deutschland über die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Bundesbank festgelegt worden war? Die Bundesbank verfolgte das Ziel, die Banken in ihrer Kreditvergabe zu beeinflussen, um gezielt Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen zu nehmen. Bei der Frage: Was ist der Leitzins? wird dieses Steuerungsinstrument immer hervorgehoben, doch es ist bei Weitem nicht die einzige Aufgabe der Leitzinspolitik. In den USA wird dieses Mittel zwar schon seit den 1990er Jahren sehr offensiv eingesetzt, doch die EZB beispielsweise fühlte sich bis etwa 2011 viel eher der Inflationsbekämpfung per Leitzinspolitik verpflichtet. In Deutschland hatte zwar die Wirtschaftssteuerung Priorität, doch die Inflation behielten die Bundesbanker ebenfalls immer im Auge. Was ist der Leitzins in juristischer Hinsicht? In der Bundesrepublik wurde diese Frage in den §§ 15, 19 BbankG beantwortet, die der Bundesbank Mittel zur Steuerung von Bankenliquidität und Zinsen über den Diskontsatz in die Hand gaben. Was ist der Leitzins? In Deutschland war dies bis 2001 der Diskontsatz der Bundesbank, der allerdings seine wichtigste Rolle bis 1987 spielte. Danach gewann der Lombardsatz eine immer größere Bedeutung, sodass bei der Fragestellung: Was ist der Leitzins? die Banker eher auf diesen verwiesen. Das ergab sich aus der wegfallenden Diskontierung von Wechseln ab 1988 und der stetigen Zunahme der Wertpapierpensionsgeschäfte, die 1994 schon einen Anteil von 69,7% an der Gesamtrefinanzierung erreichten.

Die Rolle als Währungshüter musste die Bundesbank mit der Einführung des Euro an die EZB abgeben. Diese beantwortet die Frage: Was ist der Leitzins? durch die drei Aggregate des Hauptfinanzierungs-Zinssatzes, der Spitzenrefinanzierungs- und der Einlagefazilität. Wenn allerdings gefragt wird: Was ist der Leitzins oder wie wird er beeinflusst? -, dann sind die Instrumentarien der Offenmarktgeschäfte der EZB im Euroraum nicht zu vernachlässigen. Was ist der Leitzins für die deutsche Wirtschaft seit 1999? Die Bundesbank musste in ihren Verträgen ab den 2000er Jahren den Diskontsatz durch den Referenzzinssatz der EZB ersetzen. Damit wurde für die deutsche Wirtschaft die Frage: Was ist der Leitzins? endgültig zugunsten der EZB-Zinsen entschieden.

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