Der Renko Chart

Ebenso wie beim Kagi handelt es sich beim Renko Chart um einen Chart, bei dem die Faktoren Zeit und Handelsvolumen unberücksichtigt bleiben. Der Name Renko stammt vom japanischen Begriff „Renga“ ab, was mit „Ziegel“ bzw. „Ziegelstein“ ins Deutsche übersetzt wird. Diese Ziegelsteine, auch englisch „Bricks“ genannt, werden in einer gleichbleibenden Größe entweder rot ausgefüllt oder lediglich rot umrandet ohne Füllung in den Diagrammen eingezeichnet. Ein neuer Ziegelstein wird in der nächsten Spalte eingezeichnet, sobald sich der Kurs um eine bestimmte Mindestspanne („Reversalgröße“), die im Vorfeld festgelegt wurde, verändert. Verändert sich der Kurs nur minimal unterhalb der festgesetzten Reversalgröße, so erfolgt kein neuer Brick. Sobald der Handelskurs steigt, wird am oberen Rand des vorangegangenen Bricks, in der nächsten Spalte ein neuer eingezeichnet. Fällt ein Kurs, so findet der nächste Brick an der unteren rechten Ecke des vorangegangenen Anschluss. Man zeichnet weiße Ziegelsteine ein, wenn der Trend positiv und rote gefüllte, wenn der Trend negativ verläuft. Analysten werten den Wechsel der rot ausgefüllten Bricks zu weißen als Kaufsignal, umgekehrt – also den Wechsel der weißen zu den rot ausgefüllten - als Verkaufssignal.

Die Festlegung der Reversalgröße ist wohl das schwierigste in der Anwendung dieser Chart-Art und bedarf einiger Experimente. Der Vorteil von Renko Charts liegt in der eindeutigen und frühzeitigen Erkennung von Trendwenden. Der Anleger hat die Möglichkeit, rechtzeitig vor einer Trendwende auf- oder ggf. abzuspringen. Ratsam ist jedoch immer, einen weiteren Chart hinzuzuziehen, bevor man eine Entscheidung trifft. Mit dem Einsatz der EDV und damit pc-gestützt errechneter Indikatoren ist der Renko Chart ein wenig aus der Mode geraten. Dennoch bietet er Tradern eine gute Möglichkeit, „zu Fuß“ an eine Veranschaulichung von Trends und Trendwenden zu gelangen.